Sebastiano de Corato und Rivera in Apulien

Winzer und Weine - Einkaufstipp - Rotweine aus Aglianico und Nero di Troia

MESSAGE - Rivera ist ein in Italien sehr berühmtes Weingut, die Weine sind Ausdruck des Gebietes Castel del Monte und der Sorte Nero di Troia in Apulien. Dort gibgt es die Rebsorte Negroamaro nicht, die im Salento weiter südlich zuhause ist. Sebastiano steht rechts im Familienfoto!

Die Kellerei Rivera ist der Prototyp einer historischen und gleichzeitig modernen Kellerei. Historisch, weil der Rotwein Falcone als einer der ersten großen Rotweine des Südens seit den späten Siebzigern unbestritten Kultstatus besitzt. Modern, weil die Kellerei mit der Zeit geht und das Angebot über die Jahre neu ausgerichtet hat. Mittlerweile gibt es rund zwei Dutzend Weingüter, die sich dank des Vorbildes Rivera im Norden Apuliens engagieren. Exportleiter Sebastiano de Corato ist bereits seit 1999 im Weingut tätig. Und sein Bruder Marco verantwortet Weinberg und Finanzen, jedoch wird alles Wichtige ohnehin im Familienrat mit Carlo entschieden. Im Keller vertraut die Familie auf die Erfahrung des beratenden Önologen Marco Bernabei, der am Feinschliff der Weine arbeitet. „Wir suchen nicht allein die Kraft, sondern den eleganten Charakter in unseren Weinen“, erklärt Sebastiano und liefert die Argumente: Die Frische begünstigt die Lage der Weinberge – steter, Wind, Nordostlage, 180-400 m ü. NN - im Vergleich zum südlichen Salento.

Im Hinterland der Städte Andria, Trani und Bari liegen die Weinberge. Ein Teil thront auf einer Anhöhe am Rand des Kalkplateaus der „Alta Murgia“, ein anderer Teil liegt unterhalb dieser natürlichen Kante in der Nähe der Kellerei, die nur ca. 20 km Luftlinie vom Meer entfernt ist. Zweifelsohne ist das achteckige Jagdschloss des Stauferkönigs Friedrichs des Zweiten – das Castel del Monte - der Anziehungspunkt der Gegend, einer dünn besiedelten Landschaft, die mit Olivenbäumen, Weizenfeldern, Weidewiesen für Schafe und Weingärten getupft ist. 

In der recht weitläufigen Anbauregion Castel del Monte gibt es etwas, das noch reizvoller als das Bauwerk des Königs und das ist die Rotweinsorte Nero di Troia. Sie hat alle Stärken eines klassischen Rotweins des Nordens mit präsenten Gerbstoffen, eingebundener Säure und einem Lagerpotenzial. Doch die meisten Weinliebhaber verbinden mit Apulien meist den fruchtsüßen Rotwein Primitivo oder den herben Rotwein Negroamaro aus den Weinbergen des flachen und heißen Salento im Süden Apuliens.  Die Region erlebt eine Zeitenwende: Nach den frühen Erfolgen der Kellereien des Salento zu Beginn der Neunziger und dem erfolgreichen, letzten Jahrzehnt des Primitivo entdecken die Weinkenner nun auch den Norden Apuliens. 

Meine Lieblingsweine

Nero di Troia Puer Apuliae
Dieser lagerfähige Rotwein ist eine Riserva der Extraklasse aus der Sorte Nero di Troia. Rivera erntet die hochwertigen, alten Trauben Klons mit kleinen Beeren aus dem Weinberg Tufari für diesen rebsortenreinen Rotwein. Nach der Gärung bekommt er die Zeit, die er braucht, damit sich Kraft und Gerbstoffe in zumeist neuen Barriquefässern harmonisieren können. Als Sohn Apuliens - Puer Apuliae - trägt er einen stolzen Namen und Sebastiano erklärt  dazu: „Die ganze Familie ist sehr stolz auf diesen Wein, der kurz nach meinem Eintritt ins Weingut im Jahre 2000 zum ersten Mal erzeugt wurde. Es ist ein wegweisender Nero di Troia, wie es der Falcone zu seiner Zeit gewesen ist.“

Rotweinlegende Rosso Il Falcone
Mit einer gewissen Ehrfurcht sprechen die Sommeliers in Italien von diesem Wein, denn er ist ein wichtiger Teil der Weingeschichte Apuliens. Seit dem Jahrgang 1961 wird er aus Nero di Troia (70%), Montepulciano und Aglianico komponiert, danach in kleinen Holzfässern gezähmt, und nach einer längeren Flaschenreife zum Verkauf angeboten. Der Falcone hat ein Kunststück vollbracht, das wenigen Weinen dieser Kragenweite gelingt. Er hat sein Image und Charakter über die Jahrzehnte beibehalten und sich dennoch neu erfunden, ohne seinen Klassiker-Status zu gefährden. 
Da der Wein nur in den besten Jahren erzeugt wird, bedauert Sebastiano sehr, dass es von seinem Jahrgang 1972 keinen Falcone gibt. Wer Apulien und Rivera verstehen möchte, der sollte den Falcone probieren, auch wenn die fruchtbetonten Rebsortenweine aus Apulien mehr Marktbedeutung besitzen. 

Aglianico Cappellaccio
Aglianico kennen die meisten Weintrinker aus der Region Kampanien und Basilikata. Von dort ist die Sorte über die nahe Grenze auch in das nördliche Apulien eingewandert. Capplellaccio zeigt den Charakter eines gerbstoffbetonten und langelebigen Rotweines, der dem Barolo und Barbaresco vergleichbar ist. Dem Team von Rivera gelingt es auf beeindruckende Weise auch die ansprechende Frucht dieser Rebsorte herauszuarbeiten. 

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