Vernatsch Cup - So sehen Sieger aus!

Alle Siegerweine aus 2018, 2017 und 2016 von St. Magdalener, Kalterer See und Südtiroler Vernatsch

FOTO: Stefan Filippi (Kellerei Bozen), Stefan Kapfinger (Kellerei Meran), Thomas Scarizuola (Baron di Pauli), Florian Gojer (Glögglhof), Stefan Ramoser (Fliederhof), Hannes Andergassen (Klosterhof), Hartmann Donà (Donà), Othmar Donà (Kellerei Kurtatsch), Oscar Lorandi (Kellerei Girlan).

Das vigilius mountain resort auf seinen 1500 m oberhalb von Lana/Meran ist der perfekte Ort für die Austragung des Südtiroler Vernatsch Cups. Dort wurden am Abend des 10. Mai 2016 die Sieger zum dreizehnten Male in Folge ausgezeichnet.
Bei den diesjährigen Weinen aus dem heißen Jahrgang 2015 brillierten vor allem die Rotweine aus dem St. Magdalener-Gebiet bei Bozen. Ausgezeichnet wurden auch die hervorragenden Weine des Anbaugebietes Meraner Hügel, Kalterer See und Südtiroler Vernatsch, der in Eppan, Nals oder Terlan, also außerhalb der angestammten DOC-Gebiete, angebaut wird. Herzlich bedanken konnten sich die Verkoster für die Einladung in die luxuriöse Schlichtheit des vigilius bei Hotelbesitzer Ulrich Ladurner und den Organisatoren Othmar Kiem und Günther Hölzl. Diese drei haben den Cup ins Leben gerufen, um dem Vernatsch als authentischem und typischem Südtiroler Wein eine entsprechende Bühne zu geben, die er aus gekonnter Hand stammend auf jeden Fall verdient.

Denn in der Region Südtirol sind längst nicht alle Winzer pro-Vernatsch eingestellt. Vielen ist ein Dorn im Auge, dass er nach wie vor als der Tischwein in den Jausenstuben zum Speck ausgeschenkt wird, und zwar aus der Literflasche in eher bescheidener Qualität. Die gute Nachricht an dieser Stelle: mit dem Jahrgang 2015 sind die Jausenstuben mit einem guten Tropfen ausgestattet worden. Und fürs Besondere in der 7/10-Flasche, wie die Südtiroler sagen, gibt es etliche sehr vorzeigbare und etablierte Vernatschweine, die längst das Image des Zechweines abgelegt haben. Bei der Verkostung waren sich die Teilnehmer einig, dass der Vernatsch als hellroter, saftiger Wein mit durchaus kräftigem Körper aber wenigen Gerbstoffen auch als Terroirwein punkten kann. Die Weine im St. Magdalener-Gebiet sind im Geschmack von denen am Kalterer See und den wenigen aus den Meraner Hügeln gut zu unterscheiden. Was ist anders? Die Säurestrukur, die Fruchtigkeit und auch die Saftigkeit, welche die Winzer natürlich gemäß ihrer Philosophie herausarbeiten. Viele sind "Wiederholungstäter" und gewinnen diesen Preis nicht zum ersten Mal.

Vernatsch des Jahres 2018 in der Kategorie Tradition

Kalterersee Auslese Classico Superiore Per Se 2017 - Elena Walch
Kalterersee Classico Superiore Leuchtenberg 2017 -Kellerei Kaltern
Südtirol Meraner Graf Schickenburg 2017 - Kellerei Meran Burggräfler
Südtiroler Edelvernatsch Vigna Haselhof 2017 - Josef Brigl
Südtiroler Vernatsch Hexenbichler 2017 - Kellerei Tramin
Südtirol St.Magdalener classico 2017 - Fliederhof
Südtirol St.Magdalener classico 2017 – Kandlerhof, Martin Spornberger
Südtirol St.Magdalener classico 2017 - Ansitz Waldgries

In der Kategorie „Der Andere Vernatsch“
St.Magdalener klassisch Antheos 2016 - Ansitz Waldgries
Südtiroler Vernatsch Passion 2016 - Kellerei St. Pauls

Da Vernatsch aber nicht nur eine Sache von Fachleuten ist, sondern auch unmittelbares Trinkvergnügen bereiten soll, bestimmte eine eigene Verkostungskommission aus privaten Weingenießerinnen aus den Siegerweinen ihren Favoriten. Nach eingehender Verkostung wurde der St.Magdalener klassisch Antheos 2016 - Ansitz Waldgries zum Publikumsliebling des Vernatsch Cup 2018 gewählt.

Die Vernatsch des Jahres 2017

Kategorie „Tradition"
Kalterersee classico superiore Plantaditsch 2016 - Klosterhof
Kalterersee classico superiore Kalkofen 2016 – Baron di Pauli
Meraner Schickenburg 2016 – Kellerei Meran
Grauvernatsch 2016 – Kellerei Kurtatsch
Vernatsch Alte Reben 2016 – Franz Gojer, Glögglhof
St. Magdalener classico Schutzsiegel 2016 – Kellerei Bozen
St. Magdalener classico 2016 – Stefan Ramoser, Fliederhof
Kategorie „Aufbruch“
Vernatsch Alte Reben Gschleier 2015 – Kellerei Girlan
St. Magdalener Moar 2015 – Kellerei Bozen
Donà Rouge 2011 – Hartmann Donà

Die Vernatsch des Jahres 2016

Kategorie St. Magdalener
Südtirol St. Magdalener klassisch 2015 – Franz Gojer, Glögglhof
Südtirol St. Magdalener klassisch Pfannenstielhof 2015 – Johannes Pfeifer, PfannenstielhofSüdtirol St. Magdalener klassisch Schutzsiegel 2015 – Kellerei Bozen
Kategorie Kalterersee
Südtirol Kalterersee classico superiore Greifenberg 2015 – Kellerei Kaltern
Südtirol Kalterersee Auslese klassisch 2015 – Kellerei Kurtatsch
Kategorie Südtiroler Vernatsch und Südtiroler Grauvernatsch
Südtiroler Vernatsch Mediaevum 2015 - Gumphof
Südtiroler Vernatsch  Hexenbichler 2015 – Kellerei Tramin
Kategorie Meraner und Vinschgauer Vernatsch
Südtirol Meraner Hügel 2015 – Pardellerhof-Montin

Die Auszeichnung „Vernatsch-Botschafter“ ging im Jahre 2016 nach Bayern an Jörg Ganßer von der Weinhandlung Törggelen in München. Mit diesem Titel werden Personen oder Einrichtungen prämiert, die sich außerhalb Südtirols besonders um den Vernatsch verdient gemacht haben, eben wie Herr Ganßer, der seit über 40 Jahren ausschließlich Weine aus Südtirol verkauft.
Und seine Überzeugung gilt es in die Welt zu bringen: „Der Vernatsch ist ein traditioneller Wein, der heute aber wieder sehr modern ist. Er gefällt durch seine Leichtigkeit und Frucht“. Für Markus Prackwieser vom Gumphof ist sein Vernatsch schon ein Weltenbummler geworden. Er verkauft ihn sehr gut in die USA und sogar nach Paris, wo ihm der Wein vorurteilsfrei und mit Begeisterung getrunken wird. Vielleicht haben die Franzosen bereits verstanden, dass ein guter Wein nicht schwarz-violett sein muss - es aber durchaus sein kann, wie der zweite beliebte Rotwein Südtirols, der Lagrein, es zeigt.

Zur Info - Der Südtiroler Vernatsch wächst auf knapp 800 ha in Südtirol, das 4.100 ha Rebfläche als DOC-Weinberge ausweist. Das St. Magdalener Gebiet kommt auf 190 ha, Kalterer See dagegen hat 320 ha. Der  Lagrein besitzt im Vergleich dazu eine Rebfläche von 450 ha. Im Gegensatz zum Vernatsch, dessen Rebfläche seit Jahren rückläufig ist, hat die Lagrein-Rebfläche stark zugenommen. Das liegt an der Nachfrage und den Preisen, die von den großen Genossenschaften und Handelskellereien für die Trauben gezahlt werden. Der Preis für Vernatsch liegt dabei deutlich unter denen von Lagrein, Sauvignon blanc oder Gewürztraminer. 

Zur Bestenliste von Weinwelten, die sich aus den Erfahrungen der letzten 15 Jahre von Steffen Maus mit dem Vernatsch speist. Zum Weintipp Vernatsch.

FOTO: Günther Hölzl (pur südtirol – Organisation), Othmar Kiem (Wineline International - Organisation), Erwin Eccli (Pardellerhof-Montin), Willi Stürz (Kellerei Tramin), Stefan Filippi (Kellerei Bozen), Leopold Kager (Kellerei St. Pauls), Othmar Donà (Kellerei Kurtatsch), Andrea Moser (Kellerei Kaltern), Hannes Pfeifer (Pfannenstielhof), Markus Prackwieser (Gumphof), Florian Gojer (Glögglhof), Jörg Ganßer (Vernatsch Botschafter), Ulrich Ladurner (vigilius mountain resort – Organisation).