Die kommentierte Weingeschichte Italiens von Jahrzehnt zu Jahrzehnt

Meinung: Steffen Maus zu Italiens jüngerer Weingeschichte

Der Weinbau in Italien ist vermutlich älter als das Kolosseum in Rom und geschichtsträchtiger als die Entdeckung der Kaffeebohnen. Doch jahrhundertelang galt der Wein als notwendiger Gebrauchsgegenstand, ein Lebensmittel auf einer Stufe mit Öl, Brot und Wasser. Erst mit den zunehmenden Erkenntnissen über die Zusammenhänge zwischen Hygiene und Gärungsverfahren, Rebsorten und Standorte und dem Wohlstand wuchs auch der Anspruch an Qualität und Geschmack.

Eine Erfolgsgeschichte mit Rückschlägen

Dass gerade der italienische Wein heute als Symbol für Genuss und Lebensgefühl schlechthin steht, hat er vor allen Dingen der Entwicklung der vergangenen fünf Jahrzehnte zu verdanken.
Jedes hatte seine Erfolgs- bzw. auch Misserfolgsgeschichte. Waren die Jahre nach dem Krieg bis in die Siebziger noch von einer relativ moderaten Entwicklung gekennzeichnet, so haben mit Beginn der Achtziger die Ereignisse und Fortschritte innerhalb eines Jahrzehntes an Fahrt und Bedeutung gewonnen. Mit den Geschichten der Neunziger und des letzten Jahrzehntes könnte man Bücher füllen, und so viel Dramatisches, im positiven wie negativen Sinne, hat sich in Italien ereignet. Wir haben das Thema kompakt für Sie aufgearbeitet. Weil es für den Weingenuss wichtig ist und weil es die große Leistung des Winzers einordnet. Und weil es dieser Leistung ein Maß und ein Gesicht verleiht.