Fotoblog Sizilien - Schwertfisch in Palermo
Messer schneidet Schwert: Gekonnt zerteilt ein Fischhändler auf der vucceria, dem Markt von Palermo, dieses prächtige Exemplar eines pesce spada. Neben allerlei Meeresgetier lockt das tägliche Verkaufsspektakel im Herzen der Stadt mit einer Fülle von Obst, Gemüse anderen Köstlichkeiten. Der Maler Renato Guttoso hat die farbenprächtige Atmosphäre der vucceria mehrfach auf Leinwand gebannt.
Barocke Wiedergeburt: Giroloma Palazzo gab dem 1693 mal wieder von einem Erdbeben zerstörten Dom von Catania sein heutiges Gesicht. Mehrfach attackierte auch der Ätna das im 11. Jahrhundert über den römischen Thermen des Achill errichtete Gotteshaus mit seinen Eruptionen. Geweiht ist es übrigens der jungfräulichen Märtyrerin Agatha, Tochter einer wohlhabenden Cataneser Familie des 3. Jahrhunderts.
Karge Schönheit: Fast archaisch muten Landschaft und Bauten auf dem Hochplateau von Randazzo an. Bäuerliche Kultur prägt die Region seit Alters her, Landwirtschaft und Viehzucht ernährt bis heute auch die Stadtbewohner im Valle dell'Alcantara, in dem bereits Griechen und Römer siedelten, und zu dessen Höhlen, so eine Legende, madonnengläubige Christen mit ihrer Mariestatue vor den Sarazenen flohen.
Kraft aus feuriger Erde: In purer Vulkanasche steht der Nerello Mascalese an den Hängen des Ätna. Die fruchtbare Lava bietet der auf Sizilien weit verbreiteten Rebsorte hier, in Höhen bis zu 1000 m beste Bedingungen. In der DOC-Region Etna werden ihre spätreifen Trauben zu sehr hochwertigen tanninreichen und ausgewogenen Rotweinen verarbeitet
Vor dem Erwachen: noch schläft die Natur in den Ätna-Rebgärten, doch bald wird die Frühjahrssonne sie wach küssen und dann sprießt üppiges Grün um die ockerfarbenen Gemäuer der kleinen Weingüter an den Hängen des majestätischen Vulkans.
Lava-Grau: Im Fasskeller der Cantine von Alberto Graci bei Randazzo gibt Vulkanasche den Ton an – zumindest optisch. Einst Banker in Mailand, kehrte Graci 2004 zurück zu seinen Wurzeln und kaufte Rebland in Passopisciaro am Nordhang des Ätna. Dort kultiviert er nun die beiden Nerello-Arten sowie die weißen Carricante- und Cataratto-Trauben.
Nerello hat eine Farbe wie Pinot Nero und hat auch im Geschmack Ähnlichkeit mit einem kernigen Burgunder. Auf Sizilien wird vorwiegend die Sorte Nerello Mascalese angebaut, es wächst aber auch Nerello Cappuccio. Beide werden in der Regel zu Tafelwein verarbeitet – eine Ausnahme machen die DOC-Gewächse vom Ätna.
Geröstet oder gesalzen? Mandeln zählen neben Oliven und Wein zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten Siziliens. Auf fast 50.000 ha wachsen hier Mandelbäume, mehr als die Hälfte tragen Früchte der Sorte Mandorlicola. Rund 75.000 Tonnen beträgt die Gesamtproduktion. Und natürlich passen die mandorle – in welcher Darreichungsform auch immer –bestens etwa zu einem etna rosso!
Dolcissimo! Mit frischen Orangen lockt Sizilien vor allem im Januar, dann ist die Ernte der saftigen Früchte zwischen Catania, Syrakus und Enna in vollem Gange. An fast jedem Straßenrand türmen sich die süßen Vitaminbomben mit blutrotem und sonnengelbem Fleisch an professionellen oder improvisierten Verkaufsständen.
Maurisches Erbe: bereits im 17. Jahrhundert arbeiteten die Fliesenwerkstätten in den sizilianischen Orten Caltagirone, Sciacca und Burgio besonders produktiv. Viele Motive der Terracottatäfelchen sind arabischen Ursprungs. Das Museo dell'Istituto d'Arte per la Ceramica von Caltagirone und das Diözesan-Museum in Palermo geben einen schönen Einblick in die Keramik-Tradition der Insel.
Steinerner Stilmix: Palermos Dom spiegelt die Geschicke nicht nur der Stadt, sondern ganz Siziliens. Jede Eroberungswelle hinterließ ihre Spuren auf der Mittelmeer-Insel, auch und vor allem in der Architektur. So hat die Hauptkirche Palermos das Schiff einer europäischen Kathedrale während Türme und Fenster an arabische Bauten erinnern.
Im März sind sie noch kahl, die Weingärten der Tenuta Rapitalà in Camporeale. Ihre Besonderheit sieht man ihnen zwar auch später im Jahr nicht an, aber sie sind das Ergebnis einer französisch-sizilianischen Liebesgeschichte. Ein Graf von der Loire und eine Gräfin von der Insel fanden zueinander – und seither gibt es hier z.B. die zuvor im örtlichen Weinbau unbekannte temperaturkontrollierte Gärung.
Einst Weide, heute Rebenland: Blick vom Weingut Feudo Disisa in Monreale. Der Name leitet sich wahrscheinlich ab vom arabischen Begriff aziz, was soviel bedeutet wie prächtig, prachtvoll. Fast 400 ha umfasst das Anwesen der Besitzer-Familie Di Lorenzo, insgesamt drei Rebsorten wachsen hier auf Höhen um 500 m in zwei DOC-Gebieten und werden sortenrein gekeltert: Syrah, Grillo und Nero d’Avola.
Pinzirita? Comisina? Belice Tal? Siziliens autochtone Schafsrassen tragen ebenso wohlklingende wie geheimnisvolle Namen. Für den berühmten Siciliano-Käse muss die Milch der Tiere innerhalb von 24 Stunden nach dem Melken verarbeitet werden. Saftige Weidegründe finden die auch äußerst schmackhaftes Fleisch aufweisenden Vierbeiner an vielen Stellen der Insel, zum Beispiel im Vorland des Ätnas.
Lamm und nochmals Lamm: Agnello steht in Sizilien recht häufig auf dem Speisezettel. Mal wird es finocchietto aromatisiert, dem wildem Fenchel, der in den Bergen der Insel wächst, mal geben Zitronenschale, schwarze Oliven, Chilischoten und Knoblauch ihm seine Würze, wie bei den costelette di agnello alle Messina, einer Spezialität aus der Hafenstadt an der nordöstlichen Spitze Siziliens.
Typisch sizilianisch? Ja, auch die focaccia gehört heute zu den Spezialitäten der Insel. Für dieses Prachtexemplar kommen die pomodorini aus Pachino, einem Kirschtomaten-DOC-Gebiet etwa 50 km südwestlich von Syrakus; bei der Variante nach Messina-Art kommen auf den Teig zudem Sardinen, Käse aus der Region sowie das ortstypische Gemüse scalora.
Alberto Cusumano hat mit seinem Bruder Diego den Betrieb seiner Eltern zu einem der führenden Marken in Sizilien ausgebaut, mit einem Lächeln und klaren Zielen
Erst blühen die Blumen, dann die Reben im bergigen, nördlichen Teil von Sizilien.
Wein-Manuskript: nicht erst im 17. Jahrhundert machte man sich auf Sizilien schriftlich Gedanken zum Thema Rebkultur; schon Plinius der Ältere beschrieb ausführliche die Gewächse seiner Zeit und nannte etwa für den herausragenden Jahrgang 121 v. Chr. auf der Insel auch ein gutes Dutzend Gemeinden, darunter Mesopotamium und Catieniense.
Bevor sie im Ofen zum leckeren Gratin zusammenschmurgeln, zeigen sich Auberginen in einem wunderbaren Violett; jenem dunklen Farbton, der auch dem sizilianischen Nero d’Avola zueigen ist, oft gepaart mit einer Nuance von Rubin.

Sizilien - Angesagte Weine und jede Menge "tasty food"

Die Artikelreihe Rebsorten und Anbaugebieten und den kulinarischen Highlights

“Die Atlanten sagen, Sizilien sei eine Insel, so muss es wohl wahr sein. Betrachtet man jedoch das Modell einer Insel, das gewöhnlich mit einheitlichen Populationen und Traditionen einhergeht, könnte man daran zweifeln, da hier alles, wie es die meisten Kontinente zeigen, vermischt, prismatisch, widersprüchlich ist. Die Wahrheit ist, dass es viele Sizilien gibt, ich werde nie aufhören, sie zu zählen.“ (aus Gesualdo Bufalino, La luce e il lutto)

Die Artikelsammlung zum Weinland Sizilien

Wie lässt sich eine solch große Insel mit bewegter Geschichte und explosiver Weinbauentwicklung in den Griff bekommen? Wir schauen auf die gelebte Kultur der Menschen und kommen zu den Anbaugebieten und Rebsorten in der Region. WEINWELTEN liefert die Fakten und die Geschichten, und eines ist sonnenklar: die sonnenverwöhnte Insel ist, nach der Toskana, Venetien und dem Piemont, die Nummer vier der Beliebtheits- und Bekanntheitskala der Italienliebenden. Ob die Mafia für diese Entwicklung verantwortlich ist, wollen wir an dieser Stelle nicht diskutieren. Sicher hat der Nero d’Avola als bekannter Botschafter seinen Teil dazu beigetragen, ebenso die reiche Kultur und die langen, abwechslungsreichen Strände. Aber auch die Auswanderer Siziliens, die ihr Land im Herzen tragen und mit dieser Liebe eine Pizzeria, Osteria oder Trattoria in Düsseldorf, München oder New York betreiben.

Essen und Wein vom deutschen Sizilianer - Siziliengenuss.com

Der Shop von Peter Junker ist etwas Besonderes, weil er insbesondere den kleinen und feinen Manufakturen Siziliens die Möglichkeit bietet, auch außerhalb von Sizilien zu verkaufen. Diese Betriebe beschäftigen sich oft nicht einmal mit dem Marketing geschweige denn mit Messen im Ausland, weil die Produktion bei vielen seiner Lieferanten klein ist. In seinem Shop ist Sizilien, wo Peter mit seiner Familie lebt, umfangreich vertreten, das angesagte Terroir am Ätna mit seinen Vulkanweinen z. B. von Calcagno, Vivera, Tornatore, Tenuta Bosco ebenso wie Weine aus Noto oder dem Westen der Insel. Doch nicht nur Weine, auch Olivenöle, Caponata, Antipasti, Pesto, Patè und hochwertige Pasta aus 100 % sizilianischem Hartweizengrieß hat der Goldgräber in liebevoller und aufwendiger Kleinarbeit zusammengetragen. Selbstverständlich testet er alle Produkte selbst in der eigenen Küche und besucht regelmäßig die Hersteller. Er braucht keine industriell hergestellten Lebensmittel, sondern ausgesuchte, handwerklich hochwertige Genussmittel, die im Sinne des Slow Food-Gedanken erzeugt werden. Als neuestes Projekt stellt Peter einige, ausgesuchte Feriendomizile auf seiner Webseite vor und hilft Ihnen auch bei der Suche nach den geigneten Immobilien auf Sizilien.

Rotwein-Tipp Nero d'Avola

Der Schwarze aus Avola ist ein fruchtiger Typ mit sanften Gerbstoffen; er überzeugt schon für kleines Geld und ist Gegenwart und Zukunft einer dynamischen Weininsel.

Zum Nero d'Avola

Experten-Tipp Etna Rosso

Kein zweiter Rotwein hat in Süditalien für so viel positiven Wirbel gesorgt wie der Etna Rosso. Seine Rebsorten Nerello Mascalese und Capuccio wachsen an den Lava-Hängen des Vulkans Etna. All dies gebärt einen feurigen Wein!

Zum Etna Rosso