Südtirol Weissweine - Vielfalt garantiert!

Elf Rebsorten - Eine ganze Mannschaft auf Erfolgskurs

11 Weine aus rund 20 Rebsorten, angebaut auf einem mit 5.300 Hektar vergleichsweise kleinen Anbaugebiet, ergeben im Durchschnitt jährlich an die 350.000 Hektoliter Wein und stehen für eine einzigartige Vielfalt. Genau die Vielfalt, die den Charakter ausmacht, den einmalige Weine haben müssen, um zu so großer Beliebtheit zu gelangen.

Weissburgunder, Sauvignon, Gewürztraminer... - die kennt jeder!

Weissburgunder: Als Leitsorte der Region lässt sich der Weißburgunder bezeichnen.
Mit seinem eleganten Duft nach Birnen und weißen Blüten und einer belebender Säure ist er der perfekte Wein für jeden Tag.  Er gedeiht am besten in mittleren Lagen, 400-600 m ü.d.M., und passt hervorragend zu leichten Vorspeisen, Fisch und Knödelgerichten. Zum Weissburgunder (Top 20)

Sauvignon blanc: Diese sehr alte Rebsorte aus Frankreich entfaltet in Südtirol sein rebsortentypisches Bouquet mit leicht „grünen Aromen“ von frisch gemähtem Gras und Stachelbeere und bringt sowohl knackig-frische als auch sehr intensive Weine hervor. Man findet seine Reben vom Unterland über Überetsch und Bozner Talkessel bis ins Etschtal, vereinzelt auch im Vinschgau vor allem in Hanglagen mit Schotterböden.
Kulinarische Empfehlung: Zu Spargeln, gegrilltem Gemüse, Fisch, Ziegenkäse

Gewürztraminer: Wie bereits der Name verrät, hat der Gewürztraminer seine Stammheimat im Südtiroler Weindorf Tramin. Er zählt heute zu den gefragtesten Weinen Südtirols. Sein Duft mit Noten von Rosenblättern, Nelken, Litschi und tropischen Früchten macht den Gewürztraminer zum Inbegriff einer Aromasorte. Er hat eine intensive Farbe und einen vergleichsweise hohen Alkoholgehalt. Sein Anbau findet vorwiegend im Unterland (Tramin, Kurtatsch), aber auch in den anderen Weinbauzonen Südtirols statt, wo es kalkreiche und lehmige Böden hat.
Als Aperitif ist er ebenso beliebt, wie als Begleitwein zu asiatischen Gerichten, Krustentieren, Gänseleber, Pasteten (Weine mit Restsüße), Desserts und Käse (Süßweine)

Die Burgunderfavoriten 

Chardonnay: Der Chardonnay erlebte in den 80er Jahren einen gewaltigen Aufschwung und zeigt dort bis heute seine klassischen Qualitäten.
Feine Säure und ein elegantes Zusammenspiel der Aromen von Ananas, Bananen, Äpfeln, Birnen, Zitrusfrüchten, Vanille und Butter. Das Angebot reicht von frisch-fruchtigen, geradlinigen Stahltank-Versionen bis zu komplexen, lagerfähigen Barrique-Selektionen. Angebaut wird er vor allem im Unterland, Überetsch, Bozner Talkessel und Etschtal auf vorwiegend kalkhaltigen Schotterböden.
Genießen Sie ihn zu Fisch und Meeresfrüchten, hellem Fleisch, Risotto oder Käsenocken.

Pinot Grigio: Der Pinot Grigio ist ein vollmundiger, extraktreicher Weißwein mit blumig-warmem Duft, der je nach Anbaugebiet unterschiedlichste Charakteristiken zeigt. Fein und frisch im Vinschgau, mineralisch im Etschtal und feurig in Bozen und im Überetsch. Er bevorzugt Schwemm- und Schotterböden.
Genießen lässt er sich am besten zu kräftigen Fischgerichten und Südtiroler Spezialitäten wie den Schlutzkrapfen.

Die Exoten-Rebsorten in Südtirol

Riesling: Nicht nur in Rheinhessen, im Rheingau oder an der Mosel ist die Riesling-Rebe ein Garant für einen guten Weißwein. Im Gegensatz zu den deutschen Verwandten, wird er jedoch hier durchgegoren und mehrheitlich ohne oder nur mit sehr wenig Restsüße ausgebaut. Vor allem in den kühleren Regionen Eisacktal und Vinschgau entstehen Rieslinge mit feinem Pfirsich- und Zitrusaroma und einer leichten Säure. Bevorzugter Standort: hohe Lagen und Schotterböden.
Empfehlung zu Meeresfrüchten, Austern, asiatischen Gerichten und Vorspeisen.

Sylvaner: Typisch für den Sylvaner sind sein mineralisch-erdiger Duft und seine Aromen von frischen Kräutern oder Heu. Fast ausschließlich im Eisacktal in sonnigen Höhen auf Schotterböden zwischen 500 bis 700 m ü.d.M angebaut, entwickelt er sowohl genügend Körper als auch eine kernige Säure. 
Er eignet sich als Begleiter zu Vorspeisen, Speck, Spargeln und Fisch.

Veltliner: Durch konsequente Ertragsbeschränkung und neue Kellertechnik hat sich der Veltliner zu einer angenehm würzigen und fruchtig-frischen Spezialität mit zarten Aromen von Blumen und Kräutern entwickelt. Angebaut im Eisacktal bevorzugt er Schotterböden und lässt sich als fertiger Wein zu Käse, Speck, leichten Vorspeisen und gebratenem Fisch genießen.

Kerner: Die Sorte bringt rassig-würzige Weine mit dezenter Muskatnote hervor. Eine reiche Aromafülle und ein fruchtig-feines Bukett geben ihm Potenzial. Die deutsche Kreuzung aus Trollinger und Riesling ist benannt nach dem schwäbischen Dichter Justinus Kerner und wird aufgrund ihrer Frostbeständigkeit vor allem in höheren Lagen des Eisacktals und Vinschgaus angepflanzt.
 Zu Vorspeisen, gegrilltem Fisch und Gemüse-Terrinen empfohlen.

Müller Thurgau: Hier war der Schweizer Rebforscher Hermann Müller aus dem Thurgau Namensgeber. Eine weltweit erfolgreiche Neuzüchtung, die besonders spritzige, aromatische Weißweine hervorbringt. Nebst ihrem typischen Muskataroma entwickelt die Sorte im Eisacktal einen Duft nach Holunderblüten, im warmen Unterland finden wir eher Aromen von Nüssen und Steinfrüchten, während im Vinschgau mineralische Noten und dezenter Apfelduft vorherrschen.
Wir trinken den Müller-Thurgau zu leichten Vorspeisen, gebratenen Süßwasserfischen und zu Frischkäse.

Goldmuskateller: Gut möglich, dass schon die Römer den Goldmuskateller nach Südtirol brachten, als sie 15 v.Chr. in die Südtiroler Täler vorstießen. Heute wird die Sorte in warmen Lagen des Etschtals zwischen Salurn und Meran angebaut. Sein angenehmer Muskatduft und der ausgeprägt süße Geschmack macht ihn zum beliebten Dessertwein zu süßen Nachspeisen und Blauschimmelkäse. Wenn er trocken ausgebaut wird, ist er auch als Aperitifwein begehrt. Anbaugebiete sind: Überetsch, Unterland, Etschtal, Bozner Talkessel, bevorzugte Standorte warme und tief gelegene Lagen.

Rosenmuskateller: Dieser vollmundige, aromatische und komplexe Süßwein mit intensivem Rosenduft ist eine gefragte Spezialität. Allerdings auch anspruchsvoll im Anbau und nur mit minimalem Ertrag. Deshalb wird er heute auch nur noch im Trentino und in Südtirol angebaut. Eingeführt wurde der Rosenmuskateller Mitte des 19. Jh. durch Fürst Heinrich von Campofranco, als dieser von Sizilien nach Kaltern übersiedelte. Er ist ein Dessertwein, der sich hervorragend zu Mohnstrudel, Crêpes, Erdbeer- und Schokoladendesserts trinken lässt.

Einige empfehlenswerte Sekte aus Südtirol

Flaschengärsekte von Format erzeugen Arunda von Sepp Reiterer in Mölten, Lorenz Martini in Girlan, Haderburg der Familie Ochsenreiter in Salurn, Kettmair in Kaltern, wo Josef Romen das Zepter schwingt.

Nebenbei, aber nicht nebensächlich: Sechs Produzenten  stellen in Südtirol Sekt aus Chardonnay, Weißburgunder oder Blauburgunder nach dem klassischen Flaschengärungsverfahren her. Immerhin rund 250.000 Flaschen werden von Kettmeir, Arunda, Braunbach, Martini, Praeclarus und Erste +Neue jährlich produziert. Tja, in dieser Beziehung wird Südtirol häufig unterschätzt. Dabei bieten gerade die höheren Lagen in Südtirol ideale Voraussetzungen für eine ausgezeichnete Sekt-Qualität. Nicht ganz so ideal sind allerdings die geografischen Bedingungen: Ist es schon unter den Bedingungen, die der Weinbau einer flachen Ebene mit sich bringt, keine einfache Aufgabe, einen guten Sekt zu produzieren und zu erschwinglichen Preisen auf den Markt zu bringen, so stellt das schwierige Gelände der Südtiroler Berge und das sich daraus ergebende bescheidene Produktionskontingent die Hersteller vor schwierigste Aufgaben. Umso bemerkenswerter das Ergebnis.