Franciacorta in der Lombardei - Italiens feinste Perlen

Franciacorta aus den Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir

Die Trauben der Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir, dazu Inspiration, handwerkliches Können und die erforderlichen finanziellen Mittel − mit diesen Zutaten hat das Anbaugebiet Franciacorta es geschafft, innerhalb weniger Jahrzehnte zum qualitativ führenden Schaumweinhersteller Italiens aufzusteigen. Der Name des Gebietes ist heute gleichzeitig synonym für ein anspruchsvolles festliches Getränk, das keinen Vergleich mit anderen Berühmtheiten scheuen muss, denn Franciacorta, das steht für Italiens feinste Perlen.

Franciacorta hat Tradition, mittlerweile

Ein Stückchen Papier, wenige Quadratzentimeter groß, in Gold und Grün gehalten, mit gezacktem Rand und millionenfach gedruckt, ist der ganze Stolz des achtzigjährigen Franco Ziliani und der Mitarbeiter des Weinguts Berlucchi in Borgonato. Eine Briefmarke ist es, die eine Flasche Spumante und ein Weingut zeigt, dazu den Schriftzug Berlucchi 1961 – 2011. Dort nämlich, auf dem Weingut Berlucchi in Borgonato, einige Kilometer südlich des Iseo-Sees, fing alles an. Dort kelterte vor einem halben Jahrhundert der junge Franco Ziliani, der in der Champagne die Schaumwein-Herstellung erlernt hatte, den ersten italienischen Spumante, der im Champagner-Verfahren hergestellt wurde. Damals durfte man das noch so nennen. 

Die Meßlatte wurde hoch gelegt

Inzwischen haben die Franzosen diese Bezeichnung für alles, was nicht der Champagne entstammt, längst verbieten lassen. Aber heute würde auch jeder Erzeuger in der Franciacorta auf den Begriff pfeifen. Viel lieber ist den stolzen Lombarden inzwischen die Herkunftsbezeichnung Franciacorta. Schließlich ist es doch eine viel größere Auszeichnung, wenn die eigene Gebietsbezeichnung zum Synonym für Spitzenqualität wird, als wenn man ständig Anleihen bei anderer Leute gutem Ruf nehmen muss. Mit der Sechzig-Cent-Briefmarke wurde erstmals überhaupt ein Weingut in Italien geehrt. Damit ist der Franciacorta quasi in den Rang eines Nationalheiligtums aufgestiegen. 

Geboren aus den Champagner-Rebsorten

Es ist aber auch ein edles Getränk. Die Regeln für die Erzeugung von Franciacorta sind mindestens ebenso streng wie die Vorschriften zur Champagner-Bereitung, sowohl was die Herstellung als auch, was die Lagerzeiten betrifft. Die Trauben dürfen nur aus genau definierten Lagen innerhalb der festgelegten Anbauzone kommen. Hier wie dort sind nur jeweils drei Rebsorten zugelassen, die allesamt zur Burgunderfamilie gehören. Maßgeblich sind in beiden Fällen der weiße Chardonnay und der rote Pinot Noir, der in Italien Pinot Nero heißt. Nur in der untergeordneten dritten Sorte unterscheiden sich Champagner und Franciacorta: In Frankreich ist der rote Pinot Meunier Dritter im Bunde, in der Franciacorta Pinot Bianco, also Weißburgunder. Eine kluge Wahl, denn Weißburgunder gerät in ganz Norditalien ungewöhnlich gut. 

Unser Weingutsprofil: Ca del Bosco

Franciacorta-Spezial