Lugana am Gardasse

DIE Erfolgsgeschichte der italienischen (Weiss-)weinwelt

Die Verkaufszahlen bestätigen den sehr positiven Trend der letzten Jahre. 2023 waren es in der Summe stattliche 27 Mill. Flaschen. Lugana ist ein Exportschlager, rund 70 % des Weines werden im Ausland verkauft - das meiste in Deutschland und den USA. „Die USA seien mit einem Zuwachs von 18% der verkauften Flaschen der Markt mit dem größten Potenzial für die nächsten Jahre“, schreibt das Konsortium.
Das Konsortium investiert in die wichtigen Märkte und verliert dabei auch die nördliche Hälfte Deutschlands nicht aus dem Blick. Lugana ist aufgrund der Nähe zum Gardasee in Bayern und angrenzenden Bundesländern ohnehin sehr beliebt! Darüber hinaus fließen die Marketingdollar im Weiteren nach Nordeuropa. Erste Verkaufs- und Marketing-Initiativen wurden in Japan gestartet. In Italien konzentrieren sich die Aktionen auf die großen Städte, allen voran Mailand und Rom, die für den italienischen Wein ein bedeutender und imageprägender Marktplatz sind.
Lugana ist mittlerweile der italienische Weißwein mit dem höchsten durchschnittlichen Verkaufspreis im Regal. Fast 8 € pro Flasche bringt er, was einen Zuwachs von mehr als 30% in Menge und ebenfalls im Wert zum Vorjahr ausmacht.

Von den Zahlen zum Greifbaren, wo ist der Lugana zuhause?

Am südlichen Gardasee, innerhalb der Gemeinden Sirmione, Pozzolengo, Desenzano, Peschiera und Lonato darf Lugana mit der Rebsorte Turbiana angebaut werden, hauptsächlich auf Lehmböden und moränisch geprägten Urzeitböden. Die Provinzen sind Brescia und Verona, die Regionen Lombardei und Venetien. 
Eine Anekdote der Geschichte  ist, dass alle Gemeinden des Lugana zur Diözese von Verona gehören. Der veronesische Bischof steht auch den brescianischen Kirchengemeinden von Desenzano, Sirmione, Pozzolengo und Lonato vor. Eine Anekdote am Rand: nicht zufällig ist Angela Merici brescianischer Herkunft - sie wurde 1474 in Desenzano geboren, als die Gemeinde zur Republik Venedig gehörte - und wurde von der Kirche von Verona heilig gesprochen. 

Den „raffinierten Weißwein der Seeregion“ gibt es auch schon seit dem achtzehnten Jahrhundert. Das günstige, gemäßigte Mikroklima des Sees und die lehmigen Böden verleihen dem Wein Struktur und Langlebigkeit, die Rebsorte stattet ihn mit einem Bouquet von Feldblumen und Zitrusfrüchten aus. Das Konsortium wurde spät, erst 1990 gegründet. Es fördert die Verbreitung und Aufwertung der Marke Lugana und schützt den Lugana vor unlauterem Wettbewerb und Marktschwankungen. Bereits seit 1967 gibt es dagegen die DOC Lugana; sie war die erste in der Lombardei anerkannte Herkunftsbezeichnung.

„Wenn man an einem der schönsten Tourismusorte in Norditalien vorbeifährt - einer Mischung aus Weinbergen und Olivenbäumen, aus Weinkellern und Wohnanlagen, aus leuchtenden Farben, Düften und Aromen - kann man kaum glauben, dass das alte „Lucana“ (dessen Name vermutlich vom lateinischen Wort lucus (Wald) herrührt) ursprünglich ein wilder und feuchter Ort war. Ein sumpfiges Dickicht, das erst durch eifrige hundertjährige Entwaldungsarbeiten, die ab dem fünfzehnten Jahrhundert dokumentiert sind, trockengelegt wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeichnet Don Giuseppe Lenotti aus Pozzolengo ein hervorragendes Bild des modernen Lugana: „Das antike wilde Lugana ist jetzt eine fruchtbare Ebene, die fast vollständig mit Reben bepflanzt ist und die einen Weißwein von hervorragender Qualität und auch von großem wirtschaftlichen Wert herstellt“.

Foto oben: Blick auf das Anbaugebiet mit Sirmione und dem Gardasee, Foto unten: Momentaufnahme im Weinberg im Herbst

Das Anbaugebiet der Garda Colli Mantovani DOC ist ein Hügelgebiet zwischen Gardasee und Mantova, das sich bis 200 m ü NN erstreckt. Vom Einfluss des Gardasees profitieren eine ganze Reihe an Rebsorten, die dort erlaubt sind. Rondinella, Sauvignon, Trebbiano di Soave, Trebbiano giallo , Trebbiano Toscano, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Garganega, Molinara, Negrara, Pinot bianco, Pinot grigio, Riesling Italico, Riesling