Conegliano-Valdobbiadene - Prosecco Superiore DOCG

DER Prosecco aus der Rebsorte Glera im östlichen Venetien

Wenn Prosecco ein Mensch wäre, er würde zu jeder Party eingeladen. Er hätte massenhaft Freunde auf Facebook, aber wahrscheinlich keine peinlichen Fotos. Nur manche Leute hielten ihn für oberflächlich. Der venezianische Schäumer aus der Glera-Traube versprüht nämlich notorisch gute Laune und ist dabei so leicht, dass ein Glas mehr noch keinem geschadet hat. Kritiker halten seine blumig-fruchtige Art für langweilig. Sie sollten einmal einen Prosecco aus Conegliano-Valdobbiadene probieren.

Prosecco DOCG - Das Festival Vino in Villa

Am Eingang steht ein Butler im Frack. Die Herren tragen teure Anzüge, die Damen breitkrempige Hüte und lange  Kleider, deren Säume manchmal gewollt nachlässig über den Marmorboden schleifen. Kristalllüster und steinerne Büsten sorgen in den Sälen des Schlosses für das mondäne Umfeld. Hinter den meterhohen Fenstern und einem mit dem Lineal vermessenen Figurenpark breiten sich die Hügel des Weinbaugebietes nördlich von Venedig aus, während die bernsteingoldene Sonne auf die Rebgärten scheint. Genau so, wie sich Lieschen Müller und die Hersteller von Schokokugeln eine Party in der italienischen High Society vorstellen, sieht es im Castello di San Salvatore in Susegana aus. Zumindest, wenn das Consorzio per la Tutela del vino di Conegliano-Valdobbiadene Prosecco sein Weinfest auf dem Weltkulturerbe feiert. 

70 Winzer schenken ein, von Nino Franco über Bortolomiol bis Villa Sandi

An den Tagen des Vino in Villa treten die Büsten und Fresken sogar etwas zurück hinter den Tischchen mit Perlwein, die überall aufgestellt sind. Im Angebot der rund 80 Winzer ist Prosecco von trocken bis süß. Überall perlt der prickelnde Wein in den Kelchgläsern, duftet meist etwas nach Äpfeln und Birnen, manchmal auch nach Mandeln und Blütenblättern. Kritiker klagen gern, er sei neutral oder sogar langweilig. Ersteres stimmt mitunter, Letzteres nie. Gerade mit seiner Leichtigkeit hebt Prosecco überall unkompliziert die Stimmung. Milde Kohlensäure statt nervenden Geblubbers, fruchtige Frische statt aggressiver Säure und eine charmante Süße statt eines Abgangs, der Zunge und Gaumen zusammenzieht, nur damit der Wein sich trocken nennen darf. Ausführliches und Aktuelles lesen Sie in der  Artikelsammlung, dem Spezial in der Rubrik Nahaufnahmen.