Fotoblog - Valpolicella und Venetien
Amarone und Arena di Verona - monumental ist beides!
Im Herzen der klassischen Valpolicella bezaubert seit dem frühen 18. Jahrhundert die Villa Novare. Die Weinkeller des großzügigen Landsitzes waren – wie die in ihnen produzierten Weine – schon zu Zeiten des Dichters und „Odyssee“-Übersetzers Ippolito Pindemonte berühmt, der einige Jahre hier verbrachte. Heute prägt die Familie Bertani die Geschicke des Anwesens, vor allem mit ihrem Amarone. (Heute ist sie im Besitz der Familie Bertani, die sogar noch Amarone della Valpolicella-Weine von den Anfängen aus den Sechziger Jahren im Keller hat.
Himmlische Aussichten: Decke und Wände des Hauptsaals der traditionsreichen Weinkellerei Villa Novare zieren kunstvolle Fresken. Inmitten dieses Bilderreigens starten auch die Führungen durch das Anwesen. Nach dem Rundgang durch Park, Fasskeller und Destillerie erleben dann Auge und Gaumen das Zusammenspiel des berühmten Amarone in Gesellschaft eines kleinen gastronomischen Büffets.
Grün in allen Schattierungen: neben dem Wein, dem sie ihren Namen gab, ist die Valpolicella berühmt für die Schönheit ihrer Landschaft. Weit schweift zum Beispiel der Blick übers Fumanetal auf die Kirche von San Giorgio und die veronesische Ebene. Das Gotteshaus zählt zu den wichtigsten romanischen Bauten des Veneto.
Sex sells – das gilt offenbar auch in Sachen Wein. Milo Manara jedenfalls lässt es gern knistern auf seinen Zeichnungen. Der Südtiroler, der schon für Fellini Plakate gestaltete, mit Almódovar arbeitete und für Chanel Nr. 5, schuf dem Consortio Valpolicella ein verführerisches Aushängeschild.
Fast schon Rosinen: für den Amarone wandern die besten Trauben nach der Lese nicht sofort in die Mostpresse, sondern dürfen erst einmal in Ruhe (und gut belüftet) trocknen. Mehrere Monate dauert dieser Prozess, der im Italienischen die Bezeichnung appassimento trägt. Vor allem das Wasser der Früchte verdunstet
Böttcher seit 1775: Garbelotto ist ein großer Fasserzeuger, der sich inzwischen auf Fässer mit 2.000 Liter und mehr spezialisiert hat. Viele Amarone-Erzeuger kaufen seine hölzernen botti, barilli und tini aus dem nahen Conegliano, wo der Prosecco zuhause ist.
Große Eichenfässer harmonisieren behutsam die wilden Aromen des jungen Amarone-Weins. Zwei Jahre bilden sie die Heimstatt der Essenz aus rosinierten Trauben, deren reduzierter Saft erst im Januar oder Februar ausgepresst wird. Mit diesem konzentrierten Zuckersaft ist es nicht verwunderlich, dass die Hefen viel zu schaffen haben und einen Wein mit mehr als 16 Volumenprozent Alkohol erzeugen.
Fröhliche Nostalgie: mit diesem lachenden Streifenmännchen warben die Brüder Battista und Guglielmo Bertani in den Fünfziger Jahren für den Recioto, einen roten Süßwein aus ihrer Produktion. Er war quasi der Wegbereiter für den Amarone, der heute das Aushängeschild der Bertani-Kellerei ist.
In Ehren gereift: alte Jahrgänge des Amarone zeigen, was in ihm steckt. Das Muskelpaket aus Venetien entfaltet zwar auch als Jüngling schon beachtliche Kräfte, mitunter wirken diese allerdings noch ein wenig ungebändigt. Mit zunehmender Ruhe läuft er zur harmonischen Hochform auf.
Der Gorgonzola ist unter den Käsen ein ebensolches Kraftpaket wie der Amarone unter den Weinen – die beiden vertragen sich daher bestens bei Tisch. Wer keinen Blauschimmelkäse mag, entkorkt den satten Roten vielleicht schon zum Hauptgang: als Begleitung zum Beispiel einer kross gebratenen Ente mit Kastanienmus.
Forum für Weinlaune pur: die grandiosen Bauwerke der Piazza delle Erbe zeugen von dem jahrhundertealten wirtschaftlichen und politischen Potential Veronas. Weizenlager, Handelskammer, Tribuna; Römer, Skaliger, Habsburger – fast jede Epoche ist vertreten auf dem Platz der Kräuter, der auch nach den Messetagen der Vinitaly ein beliebter Treff zum Tages-Ausklang ist.
Kommunikation ist alles. Ohne das telefonino geht nichts in Italien. Und schon gar nicht, wenn es um Geschäftliches geht. Wie etwa bei der alljährlich in Verona ausgerichteten großen Weinmesse Vinitaly, bei der rund 4000 Aussteller ihre Produkte präsentieren. Und mehr als 150 000 Besucher sich an den Ständen drängen.
Veni, vidi, vini – mit der Abwandlung des berühmten Cäsarischen Trikolons ist schon fast alles gesagt über die Stimmung bei der Vinitaly. Seit mehr als vierzig Jahren trifft sich die Weinbranche aus der ganzen Welt im Frühling auf dem Messegelände in Verona zur großen Fach-Show in Sachen Reberzeugnisse. Sehen, riechen, schmecken – und natürlich gesehen werden gehören zum bewährten Ritual.
Kleines Meer am Fuß der Alpen: Drei Provinzen teilen sich das blaue Juwel, dessen Ufer so schöne Namen tragen wie Oliven-Riviera und reichlich Obstiges produzieren. Vorwiegend prägen aber Rebhügel das Landschaftsbild dieses lombardisch-venetisch-trentinischen Fleckchens Erde – der süffige, fruchtige Bardolino ist ebenso ein Anrainer wie der etwas weiter in Richtung Verona wachsende muskulöse Amarone.
Salve Verona! Willkommen beim Wein und im Land des Soave. Seine Frische steckt an; sein Charakter zaubert ein fröhliches Lachen auf die Gesichter – obwohl (oder vielleicht: weil) Soaves zuerst zurückhaltend und fein sind, nicht aufdringlich. Seine eigentliche Reize offenbart dieser Wein erst nach und nach, nur allmählich entwickeln sich die Aromen im Glas. Ein Sanfter, der Zeit braucht.
Wein macht einfach gute Laune! Egal zu welcher Tageszeit. Nur gut muss er sein. Dann schmeckt er auch im Stehen, im Freien, regt an zu guten Gesprächen, lockert die Mundwinkel zu einem Lachen und macht selbst aus Zufallsbekannten eine harmonische Runde. Ein Amarone zum Beispiel ist in der Bar „Sotto Riva“ in Verona stets ein guter Gefährte.
Stilleben mit philosophischem Anklang: Mit diesen vier wie Poesie klingenden Worten bittet die Weinbar „Sotto Riva“ ihre Gäste im Sommer um Nachsicht. „Weil ist heißt ist, ist der Service langsam“ lautet die deutsche Übersetzung des handschriftlichen Vierzeilers am Eingang. Hitze und Hektik, das geht ja auch wirklich nicht zusammen. Und Weingenuss braucht sowieso Zeit. Egal bei welchen Außentemperaturen.
Trutziger Pate: dem mittelalterlichen Städtchen Soave verdankt einer der berühmtesten Weißweine Italiens seinen Namen. Er bedeutet „sanft“ – obgleich man mit der komplett erhaltenen Mauer um Soave und seiner markanten Skaligerburg wohl eher das Attribut „wehrhaft“ assoziiert. Zwei Dutzend Verteidigungs-Türme ragen aus ihr empor.
Schnörkellos und weltberühmt: der kleine Ort Soave zählt sicher mehr Reben auf seiner Gemarkung als Einwohner – es leben nur knapp 7000 Menschen innerhalb der fast komplett erhaltenen mittelalterlichen Mauer zu Füssen der markanten Skaliger-Burg. Jedes Jahr im Frühjahr und Herbst feiert Soave den nach ihm benannten Wein: mit der Soave Versus und der Festa dell'Uva, dem Traubenfest.
So weit die Hügel reichen: liebevoll hat der Zeichner dieser bunten Landkarte des Soave-Gebiets die einzelnen Weinlagen und colli in dreidimensionaler Manier dargestellt. Ein kleines Kunstwerk zu Ehren des Weins und der Menschen, die ihn erzeugen.
Filippo Filippi probiert konzentriert seinen Soave Castelcerino, der auf dem Vulkangestein in der Nähe gewachsen ist. Das Weingut Filippi liegt nur wenige Kilometer von Verona entfernt über den Hügeln von Soave in Castelcerino. In der Villa Visco, einem Landgut aus dem 14. Jahrhundert, das auch ein Gästehaus beherbergt, kann man, umgeben von Wäldern und Weinbergen, die Filippi-Tropfen genießen.
Manche mögen’s heiß! Der „Sanfte“ gehört ganz offenbar auch zu dieser Fraktion. Denn in der Nähe von Verona wachsen Soave-Reben auf vulkanischem Gestein. Die Böden hier variieren jedoch stark in ihrer Beschaffenheit. Die Palette reicht dabei von Kalkstein bis Lehm. Eine echte Herausforderung an den Winzer.
Sanfte Verführung: Oft wird die Pause im Alltag zum kleinen Fest, wenn der richtige Wein dabei Gesellschaft leistet. In der „Enoteca Il Drago“ mitten in Soave ist die Auswahl an gleichnamigen Tropfen selbstverständlich groß. Dazu gibt es wunderbare gnocchi, tortellini, bigoli – und schöne Aus- oder Anblicke.
Weltumspannend: Wein und Kaffee kennen offenbar keine Grenzen. Wie sonst könnte jemand im kleinen mittelalterlichen Soave auf die Idee kommen, seine Bar „Casablanca“ zu nennen? Diskussionsstoff liefern den Gästen aber sicherlich nicht nur die beiden Getränke. Vielleicht geht es bei den Herren hier gerade um Italiens Marokko-Politik?
Rare Süße: Das Soave-Gebiet steht nicht nur für den Soave Classico, sondern auch für den Recioto, einen berühmten Dessertwein. Erzeugt wird er, wie die Rotweine im benachbarten Valpolicella aus Trauben, die auf dem Dachboden getrocknet werden.. Leider gibt es den goldenen Süßen aber nur in kleinen Mengen
Köstliche Ergänzung zum fassgereiften Soave: ein Stück ebenfalls nicht mehr ganz junger Monte-Veronese. Entweder einfach als Happen aus der Hand – oder fein gerieben in einer Suppe. Mit dem goldenen „Berg“-Käse und dem ebenfalls golden schimmernden Wein von den Hügeln wird aus jedem Mahl ein kleines Fest. Zumindest für den Gaumen
Seitenwechsel? Venedigs berühmteste Piazza bietet eine Fülle von Perspektiven. Jene vom Canale Grande aus ist normalerweise die gängigste. Aber auch im Bekannten steckt oft Überraschendes. Ohne die Gondeln im Vordergrund wirkt der seitliche Blick auf San Marco völlig anders. Aber noch aus einem anderen Grund ist dieses Foto eine Rarität: die Tauben werden (gewollt) immer weniger auf dem Markusplatz.
Im Castello di S. Salvatore von Susegana, das auf das 12. Jahrhundert zurückgeht, findet jedes Jahr im Mai Vino in Villa statt, die wichtigste der dem Conegliano Valdobbiadene gewidmeten Veranstaltungen. Rund hundert Prosecco-Winzer präsentieren hier dem Publikum persönlich ihre Weine der letzten Ernte; zudem gibt es geführte Degustationen – auch in deutscher Sprache.
Times Square? Nein, das ist nicht New York, sondern Conegliano, Ausgangspunkt der „Weißweinstraße“ nach Valdobbiadene und alljährlich Kulisse für eine Dame-Partie mit Darstellern in Renaissance-Kostümen. Auch dafür blinken dann die Werbelichter. Die traditionellen Enodama-Partien, bei denen die Damesteine durch Gläser mit Weiß- und Rotwein ersetzt werden, brauchen indes keine Propaganda mehr.
Venetisches Panorama – solch ein Blick von der Höhe des San-Salvatore-Schlosses derer von Collato inspirierte Künstler schon vor Jahrhunderten. Rambaldo III legte anno 1323 den Grundstein zu dem Anwesen nördlich von Treviso; heute umfasst es mehr als 30.000 qm – und die Weinberge des Conelgiano-Valdobiaddene liegen ihm malerisch zu Füssen.
Wie eine Zeichnung von Künstlerhand mutet die Landschaft im Gebiet von Valdobbiadene an. Helle Akzente in der grünen Rebzeilen-Geometrie setzen die Weinberghäuschen; sie scheinen sich fast anzuschmiegen an die sanften Hügelkuppen. In dieser lieblichen Kulisse ist der Prosecco zu Hause.
Was für ein Duft! Welche Aromen die junge Dame wohl erschnuppert in ihrem Glas? Prosecco ist verführerisch im Duft und ein perlendes Getränk, das ohne viel Kopfzerbrechen jede Party aufwertet. Im Kerngebiet zwischen Conegliano und Valdobiaddene wachsen die duftigsten und betörendsten Prosecchi.
Technische Kontrolle: Ein Druckmanometer ist für die Prosecco-Erzeugung enorm wichtig, weil der Winzer auf ihm ablesen kann, wieviel Druck durch die zweite Gärung im Stahltank entsteht. 4 bar sind ein guter Wert. Ist dieser erreicht, werden die Perlweine unter Druck in die Flasche gefüllt.
Feinstes Prickeln: Perlage und Farbnuancen sind wichtig für die Qualität eines Prosecco. Das Wichtigste aber ist der florale Duft und die angenehme Süße im Geschmack. Manch ein Prosecco fühlt sich cremig-weich an im Mund, trotzdem wirkt er frisch aufgrund seiner unaufdringlichen Säure.
Apfel- und Birnenaromen sind typisch für einen frischen Prosecco. Mitunter duftet der perlende Wein auch nach Orangen- oder Rosenblüten oder es steigt ein Hauch weißer Pfirsich aus dem Glas. Das kleine Kerngebiet des Prosecco liegt übrigens zwischen Conegliano und Valdobbiadene und seine versekteten Weine dürfen sich mit dem DOCG-Siegel schmücken.
Ciao bello! Ciao bella! Wenn Prosecco im Spiel ist zwischen zwei Menschen, prickelt es mitunter ganz schnell nicht nur im Glas. Der wunderbar perlende Venezianer hat schon so manches Gespräch zum Flirt werden lassen und setzt auch sonst dem Alltag im Handumdrehen ein Lächeln auf.

Das Valpolicella in Venetien - Eine Erfolgsgeschichte

Unser Spezial zu den angesagten Rotweinen Amarone und Valpolicella Ripasso; mit aktuellen Zahlen & Kultur und Essenstipps  

Das Valpolicella ist eine grüne, meist hügelige Landschaft mit Kirschen, Oliven und Nadelgewächsen (FOTO). Dass es hier auch steilen Hänge gibt, an denen die Weinberge liegen, ist für viele eine Überraschung. Zumal dann, wenn man entlang der flachen Weinorte Negrar und Fumane, die am Eingang der verschiedenen Täler liegen, in Richtung Verona fährt. Die Landschaft ist wunderschön, das Essen schmackhaft, die Ernte reich, die Früchte süß und die Weine ein echter Exportschlager: hier in der Valpolicella zeigt sich Italien einmal mehr von seiner schönsten Seite.

In Nachbarschaft zu Bardolino und Soave

Im Osten erstreckt es sich bis zum Soavegebiet und im Westen bis zu den Anbauflächen des Bardolino – das Valpolicella, vielen nur in Verbindung mit seinen Weinen ein Begriff. Aber selten nur findet man eine so abwechslungsreiche und faszinierende Landschaft, die als echtes El Dorado für Naturliebhaber bezeichnet werden kann. Beeindruckende Landschaftsbilder in teils unberührter Natur wechseln sich ab mit weitläufigen Weinbergen und laden zum Wandern, Biken und Entdecken ein.
Die geographische Lage mit den klimatisch günstigen Bedingungen zwischen Verona und dem Gardasee macht diese Region aber nicht nur für Touristen und Besucher anziehend, sondern ist für seine Bewohner auch eine landwirtschaftlich ausgesprochen vielfältige Region. Neben Weinbau und traditioneller Landwirtschaft werden hier vor allem Kirschen, Kiwi und Pfirsiche angebaut. Und natürlich Oliven. 

Valpolicella, Ripasso und Amarone - Eine erfolgreiche Troika

Vor allem sind es aber die Weine, die hier eine tragende Rolle spielen. Und die Weinberge sind es auch, die große Teile des landschaftlichen Bildes bestimmen. Sowohl in den tiefgelegenen Ebenen, als auch im hügeligen Hinterland. Die Menschen hier sind Bauern, in erster Linie Weinbauern. Sie lieben ihr Land und haben längst gelernt, mit der Natur und nicht gegen sie zu arbeiten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:  Valpolicella-Weine sind weltweit bekannt und begehrt! Es sind die im Anbaugebiet heimischen so genannten autochthonen Rebsorten, die den Valpolicella-Weinen ihr Gesicht verleihen. Die Basis der Weine wird vorwiegend von den drei Sorten Corvina, Corvinone und Rondinella bestimmt. Dabei spielt die Corvina-Rebe dank ihrer guten Ausbaufähigkeit und ihres phenolischen Charakters eine tragende Rolle. Sie ist es, die dem Wein Struktur und Körper verleiht.

Wir durchwandern die tiefgelegenen Ebenen der Valpolicella. Überall um uns herum Weinberge, soweit das Auge reicht. Reben voller pyramidenförmiger, dicht angesetzter Trauben mit runden, blauvioletten Beeren, den Corvina-Trauben, dem wichtigstem Bestandteil valpolicellanischer Weine. Die mageren Böden hier bieten ideale Voraussetzungen für diese Rebe. 
Wir setzen die Wanderung fort und finden etwas weiter oben im hügeligen Bereich die nah verwandte Corvinone-Traube mit ihren länglicheren, blauen Beeren. Dazwischen die Rebsorte Rondinella. Sie ist in allen Lagen des Anbaugebietes vertreten. Ihre Trauben sind zylinderförmig und die Beeren haben eine dunkle, fast schwarz-violette Farbe.
Wieder unten im Tal und am Fuß der Berge werden Molinara-Reben angebaut. Ihre Trauben sind nicht sehr dicht, zweiteilig und von zylindrischer Form. Ein Belag auf den Schalen, lässt die Beeren fast weiß erscheinen. Mit einer Anbaufläche von insgesamt knapp zehn Prozent spielt die Molinara-Rebe allerdings eine eher untergeordnete Rolle. 

Die Rebsorten und das Antrocknen - einzigartig 

Jede Traube hat ihre sortentypischen Vorzüge und vermittelt ihren eigenen Charakter. Corvina Veronese wird fast reinsortig vinifiziert, da durch das Antrocknen ihre Qualitätsmerkmale besonders gut zur Geltung kommen. Sie gibt dem Wein ein leicht beeriges Aroma, gepaart mit einer Mandelnote. Die Rondinella-Traube trägt zur Farbintensität, Körper und Säure bei, während Molinara dem Wein fruchtige und delikate Nuancen verleiht. Am Ende kommt es in der Zusammenstellung - wie bei jeder guten Cuvee - auf das richtige Mischungsverhältnis an. Das ist die Kunst. Oder das Geheimnis. Die Hauptrolle hierbei lässt sich sicher der Corvina Veronese-Traube zuschreiben, die mit einem Anteil von 40 bis 80% deutlich vor den Rebsorten Rondinella (5 bis 30%) und Molinara (5 bis 10%) liegt. Eine untergeordnete Rolle spielen dagegen die Sorten Negrara, Croatina, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Sangiovese und Rossignolla. Auch sie werden angebaut, aber ihr Anteil ist verschwindend gering.
Entscheidend ist, den mineralischen Gehalt des Bodens bei den Weinen zu erhalten. Dies gelingt, weil man es versteht, nicht gegen seine Natur zu arbeiten, was sich als erstes bei der Wahl der Weinlage zeigt. Die Trauben für den Recioto stammen meist aus südwestlichen Ausrichtungen, die ausgeprägte Zuckerkonzentrationen begünstigen. Für den Amarone fällt die Lagenwahl hingegen auf östliche Ausrichtungen, wo - durch die langsamere Beerenreife - eine bessere Balance aller Komponenten erzielt wird. Im Valpolicella Classico finden sich mit seinen unterschiedlichen Böden die überraschensten Weine und in Marano die duftintensivsten. Im Ortsteil Valgatara sind sie weich im Geschmack, im Dorf Negrar dagegen wieder strenger. In Fumane sind die Weine äußerst komplex und  in der Gegend von Sant’Ambrogio besonders robust. Als vielfältigstes Territorium gilt das in San Pietro in Cariano, das den Beeren der Corvinone-Rebe ideale Bedingungen bietet.