Lugana - Die Aromen des Weines

Wie schmeckt er, was esse ich dazu? 

Der angesehene Weinkritiker Luigi Veronelli war ein Liebhaber des Lugana: „Wenn du deinen Lugana jung, sehr jung trinkst, wirst du dich an seiner Frische erfreuen. Trinkst du ihn im Alter von zwei oder drei Jahren, wirst du dessen Vollständigkeit genießen. Trinkst du ihn nach zehn Jahren, wirst du erstaunt sein über sein vielschichtiges und beeindruckendes Profil. Die Lugana-Weine haben, was für Weine selten ist, die außerordentliche Fähigkeit, wiedererkennbar zu sein. Wenn du einen Lugana kostest und wenn du ein guter Weinkenner bist, kannst du ihn nicht vergessen.” 

Aus einer anderen Zeit stammt dies: „Und ob es nun die Stunde oder der Gewehrschuss war, wie hat mir der Wein von Lugana geschmeckt, den ich in einer uralten Osteria in der Nähe des Gardasees in der Stunde des Sonnenuntergangs trank! […] Er war goldgelb, frisch, schmackhaft; zu ihm wurden zwei Scheiben Polenta gereicht, die das Mädchen frisch zubereitet hatte”. (Paolo Monelli, Il ghiottone errante, 1935)

Wie schmeckt der Lugana nun?

Aus der Rebsorte Turbiana entsteht ein aromatisch fast „neutraler“ Weißwein, ganz im Gegensatz zum modernen Geschmackstrend, der aromatisch-duftige Weißweine bevorzugt. Dennoch ist er erfolgreich! Wenn von sensibler Hand gepflegt und im Ertrag gezügelt, ergibt die Sorte einen bukettreichen, feinen und geschmackvollen Wein. 

Das sagt der Ampelograph: „Im Gegensatz zu anderen Trebbiano-Formen ist der Turbiana weniger produktiv, er hat eine mittelgroße, kompakte Traube von verlängerter pyramidaler Form, eine runde Beere, eine dicke Schale, ist mittel bereift (die Bereifung ist ein weißer Belag, der während der Reife wie Mehlstaub auf den Trauben zu erkennen ist), ein saftiges, lockeres und leicht säuerliches Fruchtfleisch von neutralem Geschmack. Die Traube ist empfindlich gegenüber Fäulnis, echtem und falschem Mehltau und kann sehr vielseitig ausgebaut werden. So werden viele Varianten des klassischen Weißweins, aber auch verschiedene Schaumweine erzeugt. Es ist eine edle und antike Rebsorte, mit der sich ein nuancenreicher Weißwein voller Persönlichkeit herstellen lässt.“

Die Typen, ihr Geschmack und ihre Langlebigkeit

Obwohl 10% an anderen, nicht aromatischen Sorten zugelassen sind, verwenden die allermeisten Winzer ausschließlich Turbiana-Trauben. Die DOC-Vorschrift sieht ganz fünf Typen des Lugana vor: Basis-Version, Superiore, Riserva, Vendemmia Tardiva und Spumante.
Der „Basis“-Lugana macht fast 90% der Weine aus: Er hat eine sanfte strohgelbe Farbe mit grünlichen Reflexen, das Bouquet ist fein, beinahe angedeutet, es erinnert an Blumen, gemischt mit Mandelnoten, der Geschmack ist angenehm, stilisiert, klar definiert, geradlinig und wohlschmeckend.
Ab 1998 darf Lugana Superiore erzeugt werden, er kommt erst ein Jahr nach der Ernte in den Verkauf, ist in der Regel vielseitiger und komplexer: Die Farbe hat eher goldene Reflexe, die Aromen sind artikulierter, sie vermitteln den Eindruck von Feldblumen, Chlorophyll, reifen Äpfeln, Zitrusfrüchten (in erster Linie Mandarine), verbunden mit nussigen oder Gewürznote. Ein erlaubte Lagerung im Holz gibt Struktur, er wird getragen von einer lebendigen und kräftigen Säure und durchzogen von Nuancen mineralischer Herkunft, die den Wein durch ein anregendes „salziges“ Element bereichern.

Der Lugana Riserva, ab 2011 im Disziplinar, bleibt 24 Monate Keller, mind. 6 Monate davon in der Flasche: Er hat eine höhrere Farbintensität, eine entwickeltere und komplexere Nase, rauchige Noten von Feuerstein und Balsamreflexen, eine wärmere Mineralität am Gaumen, ist dabei einnehmend, schmackhaft und langanhaltend.

Heute wird ein Großteil der Weine im Stahltank mit längerem Feinhefekontakt erzeugt, das Holz kommt teilweise bei Superiore oder Riserva zum Einsatz, diese Weine können 10 Jahre reifen (wie ein Verdicchio Riserva oder ein Collio Bianco). Durch die moderne Weinbereitung und die neuen Weinberge ist der Lugana noch langlebiger im Vergleich zu Weinen vor 20 Jahren. Auch die Basisversion kann für drei, auch 5 Jahre in der Flasche gut reifen. 
Zum Dessertwein und dem Spumante können sie sich auf der Webseite den Konsortium informieren, in deutscher Sprache! www.consorziolugana.it/weine-de

Essen  und Lugana

Lugana ist idealer Partner des klassischen gastronomischen Angebotes der Region; Gerichte mit Süßwasserfischen aus dem See oder seinen Zuflüssen. Selbstreden lässt sich auch der Meeresfisch mit dem feinen und vielseitigen Lugana kombinieren. Die Basisversion passt gut zu Fisch-Antipasti, gebratenem pessìn (mit kleinen Fischen aus den Reisfeldern), gekochtem Seebarsch, pochierten Crevetten und Gardasseeforelle. 

Der Superiore und der Riserva sind ideale Begleiter zu reichhaltigeren, komplexeren Gerichten, wie Hecht in Sauce (Hecht pochiert mit in Öl gebratenen Sardellen, vom Gardasee selbstverständlich), gegrilltem Aal, Forelle mit Trauben, Risotto mit Froschschenkeln, zu gegrillten Krustentieren, Pfeffermuscheln, Seebarsch in Salzkruste und einigen weißen Fleischgerichten wie Hühnchen, Kapaun und Kaninchen (ideal aus dem Ofen).

Die Vendemmia Tardiva eignet sich zu Käse, darunter frischere Sorten wie Ricotta, Robiola und Crescenza, oder auch salzigere und würzigere, wie einige exquisite DOP-Käsesorten wie Monte Veronese, Grana Padano und Provolone Valpadana. Der Spumante bietet eine große Bandbreite an Kombinationsmöglichkeiten, da Schaumweine sich für alle Pasta-Gerichte eignen. Probieren Sie ihn mit jeder Art von Antipasti, von einer geschmackvollen Auswahl lokaler Wurstspezialitäten bis hin zu allen Eiergerichten.

Perfekt ist der Lugana zu rohem Fisch, beginnend mit japanischen Gerichten wie Sashimi und Sushi, allen anderen Variationen dieses Themas aus der internationalen Küche. Er ist optimal zu Lachs und Thunfisch und perfekt mit Fingerfood auf Fischbasis kombinierbar. Die Serviertemperatur (in weiten tulpenförmigen Gläsern für alle Typen): Lugana Spumante: 8°C; Lugana Basis: 12°C ; Lugana Superiore und Riserva: 14°C; Lugana Vendemmia Tardiva: 12°C. Wohl bekomms!