FOTO: Im Pantomimenspiel überzeugt - wie nicht anders zu erwarten - der bereits zu Lebzeiten legendäre Angelo Gaja.
FOTO 2: Die Barbaresco-Winzer Marina Marcarino von Punset, Marchese Alberto di Gresy von Marchesi di Gresy und Aldo Vacca von den Produttori del Barbaresco.
Die Fakten zu den berühmten Rotweinen Italiens
Barbaresco, Barolo, Brunello, Chianti Classico und Amarone, diese Rotweine spielen in der Serie A, der ersten Liga im internationalen Vergleich. Charismatische Winzer erschaffen charkteristische Rotweine, sie finden unsere Tipps auf den Unterseiten der jeweiligen Rotweine. An dieser Stelle geben wir Ihnen einen Gesamtüberblick und diskutieren Argumente wie die Jahrgänge und die Besonderheiten der italienischen Rotweine mit Weltformat.
Die Jahrgangstabellen...
sind immer ein zweischneidiges Schwert, einerseits sind sie für den Fachmann eine gute Orientierung, andererseits ist an der erster Stelle der Winzer für die Interpretation des Jahrgangs verantwortlich, gelingt sehr guten Winzern in schlechter eingestuften Jahrgängen Großartiges, sind manche Weine aus den Topjahrgängen eher unterdurchschnittlich. Dennoch möchten wir Ihnen eine Jahrgangstabelle der Enoteca del Barolo an die Hand geben, welche die Jahrgänge des Barolo über mehr als 50 Jahre dokumentiert. Sicher sind aus heutiger Sicht die Jahrgänge ab 1989 ausschlaggebend, insbesondere die neunziger Jahre spielen derzeit eine große Rolle, da die Weine ihre Trinkreife erreichen. Was für den Barolo gilt, das gilt auch für den Nachbarn Barbaresco. Steffen Maus empfiehlt in die Jahrgänge 1996 und 1999 zu investieren, und nach den Jahrgängen 2006, 2007 und 2010 Ausschau zu halten. 2013 und 2015 aus der jüngeren Vergangenheit besitzen ein großes Potenzial, erfreulicherweise erwischen Sie beim robusten Nebbiolo dank seiner erfahrenen Weinbauern in den allermeisten Fällen einen entwicklungsfähigen, authentischen Rotwein.
Beim Brunello di Montalcino in der Toskana ist die Interpretation mitunter etwas schwieriger, da der Sangiovese eine kapriziösere Rebsorte ist, sowohl im Keller als auch im Weinberg. Ein Regenschauer zur falschen Zeit kann dort schon zu Abweichungen in der allgemeinen Jahrgangseinschätzung führen. Was hier für den Brunello gesagt wird, gilt im allgemeinen auch für den Nachbarn Chianti Classico, dessen zentrale und nördliche Lagen jedoch durchschnittlich kühlere Temperaturen aufweisen, was in Betracht gezogen werden muss. Das Konsortium des Brunello gibt eine Jahrgangsbeurteilung auf Basis von Sternen heraus, die eine gute Annäherung ist. Daneben ist der klimatische Jahrgangsverlauf ausschlaggebend. Hitze ist gut, doch vie viel kann der Sangiovese davon vertragen, Regen ist gut, doch darf nicht zu viel davon im September niedergehen, sonst beginnt bei den kaputten Beeren die Fäulnis um sich zu greifen.
Die sehr guten Jahrgänge 2006 und 2007 zb waren trockene und heiße Jahrgänge mit früher Ernte und kräftigen Gerbstoffen, diese sollten Liebhaber im Keller haben. Mit dem 2010er ist ein großer Jahrgang aus einem kühleren Jahr am Start, der hoch gelobt wird. Denn die Ausgewogenheit zwischen Regen und Sonne sollte den Weinen eine innere Harmonie und Tiefe mitgegeben haben, die Trinkvergnügen und gleichzeitig Langlebigkeit garantiert. In der jüngeren Vergangenhgeit sind 2015 und 2016 für mich zwei herausragende Sangiovese-Jahrgänge, die im Vergleich nach 10 oder 20 Jahren sehr viel Freude machen werden, wie auch das Paar 2006/2007. Im Vergleich zwischen Brunello und Chianti Classico ist der Brunello zwar noch der gefragtere Wein, doch die Gran Selezione und die Riserva-Weine im Chianti sind längst ebenbürtig, sind quasi schon auf der Überholspur...